Zu Zeiten des Homeoffice und der damit verbundenen täglichen Zoom-Calls mit Kollegen nutzen wir sie öfter denn je: unsere Webcam. Aber wie sicher ist sie vor Zugriffen? Ist es wirklich so leicht, eine Webcam zu hacken? Kann die Webcam für Überwachung eingesetzt werden? All dies wollen wir im vorliegenden Artikel klären.
Wie können Webcams gehackt werden?
Falls Sie schon einmal an Ihrem Firmen-Computer die Hilfe eines IT-Dienstleisters in Anspruch genommen haben, kennen Sie das folgende Szenario bestimmt: Der Computer-Experte Ihres Vertrauens schaltet sich auf Ihren PC und steuert ihn, obwohl er sich in einem anderen Büro, einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land befindet. Programme, die zur Fernsteuerung genutzt werden, können auch als Schadsoftware, sogenannte RATs (Remote Access Trojans) auf Ihren Computer gelangen. Dadurch können Hacker nicht nur auf Ihre Webcam zugreifen und sie steuern, sie haben unter Umständen auch Zugriff auf andere sensible Daten wie beispielsweise Passwörter.
Wie bemerke ich, dass meine Webcam gehackt wurde?
- Überprüfen Sie die Kontrollleuchte an der Kamera: An Webcams sind häufig Kontrollleuchten neben der Kameralinse angebracht, die durch Leuchten anzeigen, wenn eine Kamera eingeschaltet ist. Wenn diese leuchtet, ohne dass Sie die Kamera gestartet haben, kann das ein Anzeichen für eine gehackte Webcam Sie sollten allerdings ebenfalls überprüfen, ob nicht ein Programm wie beispielsweise Skype im Hintergrund läuft, das Sie selbst benutzt haben, und die Kamera deshalb eingeschaltet ist.
- Überprüfen Sie die Browser-Einstellungen: Wenn die Kontrollleuchte an der Webcam auch nach einem Neustart des Computers und dem erneuten Öffnen des Browsers noch leuchtet, kann eine Browser-Erweiterung der Grund dafür sein. Testen Sie in diesem Fall, ob das Problem auch bei einem anderen Browser als Ihrem Standardbrowser auftritt. Falls dem so ist, sollten Sie nacheinander alle Browser-Erweiterungen Ihres Standardbrowsers einzeln deaktivieren, um herauszufinden, welche Erweiterung für die eingeschaltete Kamera verantwortlich ist.
- Überprüfen Sie Video- und Audio-Dateien: Falls sich auf Ihrem Computer Dateien finden, die offensichtlich mit Ihrer Webcam aufgezeichnet wurden, die Sie allerdings nicht selbst aufgenommen haben, ist das ein Indiz dafür, dass Ihre Webcam gehackt
Wie kann ich mich vor einem Webcam-Hack schützen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich vor gehackten Webcams zu schützen, wir haben einige Tipps zusammengestellt:
- Nutzen Sie sichere Passwörter: Durch das Internet der Dinge ist es einfacher geworden, Geräte zu hacken, da diese oftmals über ein Netzwerk miteinander verbunden und mit einer Kamera ausgestattet sind – sei es Babymonitor oder Tablet. Häufig sind solche Geräte zwar mit einem Passwort geschützt, jedoch ist dies möglicherweise nicht sicher. Deshalb sollten Sie Ihre Geräte zusätzlich sichern, indem Sie ein eigenes Passwort vergeben. Dieses sollte bestenfalls eine Buchstabenkombination aus kleinen und großen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sein, die weder Ihren Namen noch Geburtsdatum enthält. Besonders bietet sich eine völlig zufällige Kombination aus Zahlen, Sonderzeichen und Buchstaben an, da diese nicht leicht zu entschlüsseln ist.
- Öffnen Sie keine E-Mails, deren Absender Ihnen unbekannt ist: Trojaner wie Remote Access Trojans einzuschleusen, gelingt Hackern oft mit Hilfe von Phishing-E-Mails. Wenn Sie E-Mails erhalten, die aus Ihnen unbekannten Quellen stammen, klicken Sie nicht auf angehängte Dokumente oder auf Links, die in der E-Mail mitgeschickt werden. Dahinter kann sich ein Angriff verbergen, öffnen Sie also nur E-Mails aus Quellen, die Ihnen absolut vertraut sind. Teilweise tarnen sich E-Mails auch als E-Mails aus einer vertrauenswürdigen Quelle – wenn Sie also ein Konto bei einem sozialen Netzwerk besitzen und eine E-Mail mit der Aufforderung erhalten, sich in das Konto einzuwählen, dann klicken Sie nicht auf den Link, sondern geben Sie die Internetseite in das Suchfeld Ihres Browsers ein, so sind Sie auf der sicheren Seite.
- Schalten Sie den Computer aus: Wenn Sie Ihren Computer gerade nicht nutzen, dann sollten Sie ihn ausschalten. So können Sie nicht durch Ihre Webcam überwacht werden.
- Installieren Sie ein aktuelles Antivirenprogramm: Sie sollten stets ein Antivirenprogramm wie beispielsweise McAfee auf Ihrem Computer installiert haben, damit die Webcam Ihres Laptops nicht gehackt werden kann. So schützen Sie Ihren PC nicht nur vor einer gehackten Webcam, sondern auch vor anderer Schadsoftware wie Ransomware, die Ihre Dateien einfriert und auf die Sie nur gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder Zugriff erhalten.
Was kann ich tun, wenn meine Webcam gehackt wurde?
Falls es dafür Anzeichen gibt, dass Ihre Webcam gehackt wurde, sollten Sie sofort etwas unternehmen. Im ersten Moment sollten Sie die Verbindung zwischen Gerät und Kamera trennen. Für den Fall, dass es sich um ein im Laptop integriertes Gerät handelt, sollten Sie die Kamera deaktivieren und den einzelnen Anwendungen den Zugriff auf Ihre Kamera verweigern. Falls Sie nicht wissen, wie das geht, können Sie auch für den Notfall auf einen simplen, aber dennoch effektiven Trick zurückgreifen: Decken Sie die Kameralinse mit einem undurchsichtigen Klebebandstreifen ab. Selbst wenn Ihre Webcam gehackt wird, ist so nichts erkennbar und Ihre Privatsphäre ist auch weiterhin geschützt. Allerdings ist dies keine dauerhafte Lösung, da Sie so Ihre Webcam auch nicht mehr nutzen können und der Ton möglicherweise noch übertragen und aufgezeichnet werden kann.
Deshalb sollten Sie sich schnellstmöglich an einen Profi wenden und eine Antiviren-Software mit Webcam-Schutz installieren. Antivirenprogramme von McAfee werden beispielsweise stets auf dem neuesten Stand gehalten und regelmäßig aktualisiert. So sind Sie auch in Zukunft nicht nur vor neuen Angriffen auf Ihre Webcam, sondern auch vor anderer Malware geschützt.
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