Neue Geräte für die Feiertage? Nehmen Sie sich vor den folgenden Betrügereien in Acht.

Wir alle kennen den Frust: Ein neues technisches Gerät funktioniert nicht so, wie es sollte. Oder die Installation entpuppt sich als eine Qual. Stöhn … Passen Sie nur auf, dass Sie sich bei der Suche nach technischer Hilfe nicht von einem Betrüger überrumpeln lassen.

Wie bei so vielen anderen Betrügereien auch, wird beim technischen Support mit den Gefühlen gespielt. Vor allem natürlich mit der Frustration, die man empfindet, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man das möchte. Man will das Problem aus der Welt haben, und zwar sofort. So schnell, dass Sie den Link zum technischen Support, den Sie in einer Suche gefunden haben oder auf den Sie in einer Anzeige gestoßen sind, vielleicht nicht aufmerksam genug überprüfen. Technischer Support, der seriös aussieht, aber alles andere als seriös ist.

Mit Betrug beim technischen Support lässt sich gutes Geld verdienen. Tatsächlich organisieren und verhalten sich die größeren Tech-Support-Betrugs-Cliquen genau wie ein Unternehmen mit Call-Centern, Marketing-Teams, Finanzabteilungen usw. – und stopfen sich damit die Taschen voll.

Sie verdienen ihr Geld auf verschiedene Weise. Manchmal verlangen sie hohe Gebühren, um ein nicht vorhandenes Problem zu beheben. In anderen Fällen installieren sie unter dem Deckmantel einer Software, die ein Problem beheben soll, eine Malware, die wertvolle Daten stiehlt. Oder sie verlangen Fernzugriff auf Ihren Computer, um eine Diagnose durchzuführen, verschaffen sich aber stattdessen Zugang zu Ihrem Computer, um Informationen zu stehlen.

Glücklicherweise sind solche Betrugsversuche relativ leicht zu erkennen. Und lassen sich deshalb vermeiden. Wenn man nur weiß, worauf man achten muss.

 Wie sehen Betrügereien beim technischen Support aus?

Beginnen wir mit einem kurzen Überblick über Betrügereien im Bereich des technischen Supports. Sie funktionieren im Wesentlichen auf zwei Arten.

Erstens: Betrüger, die aktiv auf Sie zugehen.

Dies könnte ein Anruf von jemandem sein, der sich als Vertreter von Microsoft oder Apple ausgibt. Der Typ am anderen Ende der Leitung weist Sie darauf hin, dass mit Ihrem Computer oder Gerät etwas nicht in Ordnung ist. Etwas, das dringend behoben werden muss. Als Abhilfe bietet er Ihnen eine Scheinlösung für das vorgetäuschte Problem an, oft zu einem horrenden Preis. Unter Umständen erfolgt die Kontaktaufnahme auch über eine Pop-up-Anzeige. Auch hier wird Ihnen mitgeteilt, dass Ihr Computer oder Gerät dringend einer Reparatur bedarf. Solche Meldungen gelangen auf verschiedene Weise zu Ihnen:

  • Durch Anklicken von Links in unerwünschten E-Mails.
  • Über Popup-Werbung von riskanten Websites.
  • Über Pop-ups von ansonsten seriösen Websites, in die sich bösartige Werbung eingeschlichen hat.
  • Durch Spam-Anrufe, die direkt an Sie gerichtet werden, sei es durch Robocall oder einen Live-Operator.

Zweitens: Betrugsversuche,  die auf Sie lauern.

Das sind gefälschte Dienste und Websites, die sich als seriöser technischer Support ausgeben, aber alles andere als das sind. Sie schalten Suchanzeigen, veröffentlichen andere Anzeigen in den sozialen Medien usw., damit Sie bei einem Problem, das Sie beheben wollen, nachschauen und Kontakt aufnehmen können. Beispiele hierfür sind:

  • Online-Kleinanzeigen, Forenbeiträge und Blog-Seiten.
  • Anzeigen auf Social-Media-Seiten wie Facebook, Reddit, YouTube und Tumblr.
  • Suchergebnisse – auch Scammer schalten bezahlte Suchanzeigen!

Betrug beim technischen Support zielt auf alle ab – nicht nur auf Senioren

Während technische Support-Betrüger es oft auf ältere Computerbenutzer abgesehen haben, sind auch Jüngere nicht dagegen gefeit. Ein häufig angenommener Mangel an Computerkenntnissen macht ältere Benutzer zu einem attraktiven Ziel, aber umgekehrt macht das offensichtliche Übervertrauen in die eigenen Kenntnisse jüngere Opfer ebenfalls anfällig für Betrügereien im Bereich der technischen Unterstützung. Es hat sich herausgestellt, dass die wachsende Mehrheit der Opfer weltweit zwischen 18 und 35 Jahre alt ist, eine Gruppe, die mit dem Internet schon sozusagen von Geburt an vertraut ist. Das geht aus einer Untersuchung der Digital Crimes Unit von Microsoft hervor, die herausfand, dass 1 von 10 Personen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, die auf einen technischen Support-Betrug hereinfielen, dabei auch finanziellen Schaden erlitten.

Unabhängig von der Altersgruppe geht die US Federal Trade Commission (FTC) davon aus, dass die gemeldeten Verluste in den USA in die Millionen gehen. Nicht berücksichtigt sind dabei natürlich die mutmaßlichen weiteren Millionen, die gar nicht gemeldet werden.

Wie man Betrug beim technischen Support erkennt und vermeidet

  • Achten Sie bei Anzeigen und Suchergebnissen auf Tippfehler, ungelenke Formulierungen, schlechtes Design und Logos, die aussehen, als wären sie ein Imitat einer vertrauenswürdigen Marke.
  • Fallen Sie nicht auf den Anruf herein, wenn Sie jemand anruft und Ihnen „technische Unterstützung“ anbietet. Sie könnten einem Betrüger auf den Leim gehen. Und wenn sie um eine Bezahlung mit Geschenkkarten oder Kryptowährungen wie Bitcoin gebeten werden, dann haben Sie es eindeutig mit Gaunern zu tun. Legen Sie einfach auf.
  • Beachten Sie, dass die großen Technologieunternehmen wie Apple und Microsoft Sie nicht anrufen, um Ihnen technische Unterstützung anzubieten oder Sie darauf hinzuweisen, dass „etwas mit Ihrem Computer nicht in Ordnung ist“. Solche Anrufe kommen von Betrügern. Die authentischen Unternehmen bieten in vielen Fällen kostenlosen Support als Teil des Kaufs oder des Abonnements an, den Sie bei Bedarf in Anspruch nehmen können. (So wie dies bei unseren Produkten gehandhabt wird.)
  • Klicken Sie nicht auf Links oder rufen Sie keine Nummern an, die plötzlich auf Ihrem Bildschirm erscheinen und Sie auf ein Computerproblem aufmerksam machen. Auch das ist ein Zeichen für einen Betrugsversuch, wie er Ihnen beim Surfen des öftern begegnen kann. Schließen Sie einfach Ihren Browser und öffnen Sie ein neues Browserfenster, um die Anzeige oder den Link zu löschen.
  • Gehen Sie zur Quelle. Wenden Sie sich direkt an das Unternehmen, um Unterstützung zu erhalten, geben Sie die Adresse manuell in Ihren Browser ein oder rufen Sie die Nummer an, die der Verpackung oder der Kaufbescheinigung beilag. Suchen Sie nicht im Internet. Auf diese Weise schlagen Sie den Betrügern ein Schnippchen, die die Suchergebnisse mit gefälschten Anzeigen füllen.
  • Schützen Sie sich beim Browsen. Verwenden Sie eine sichere Browsing-Erweiterung, die bösartige Websites erkennt und ein versehentliches Anklicken verhindert. Umfassende Online-Schutzsoftware bietet Schutz beim Surfen sowie Schutz vor Malware und Viren.

Und zum Schluss noch ein guter Ratschlag: Halten Sie Ihre Geräte und Anwendungen stets auf dem neuesten Stand. Regelmäßige Updates enthalten oft Sicherheitsverbesserungen, die Betrüger und Hacker in Schach halten. Sie können Ihre Geräte und Apps so einstellen, dass Updates automatisch heruntergeladen werden. Und wenn Sie selbst ein Update oder einen Download benötigen, holen Sie es sich von der offiziellen Website des Unternehmens. Halten Sie sich von Websites Dritter fern, auf denen Sie möglicherweise Malware einfangen.

Was Sie tun sollten, wenn Sie glauben, einem Betrug zum Opfer gefallen zu sein:

1. Ändern Sie Ihre Passwörter.

So schützen Sie sich für den Fall, dass die Gauner auf Ihre Kontopasswörter zugreifen konnten. Dies kann zwar mühsam sein, ist aber ganz wichtig. Ein Kennwort-Manager der Teil eines umfassenden Online-Schutzes ist, kann diese Aufgabe erheblich erleichtern.

2. Führen Sie sofort einen Malware- und Virenscan durch.

Löschen Sie Dateien oder Anwendungen, die laut Software ein Problem darstellen. Tun Sie das Gleiche für andere Geräte in Ihrem Netzwerk. Erfahrene und entschlossene Betrüger können diese ebenfalls infizieren, indem sie sich Zugang zu einem vernetzten Gerät verschaffen.

3. Zahlung stoppen.

Wenden Sie sich sofort an Ihre Bank, Ihr Kreditkartenunternehmen, Ihre Online-Zahlungsplattform oder Ihren Überweisungsdienst, um die Zahlung zu annullieren. Machen Sie auch eine Betrugsanzeige. Je schneller Sie handeln, desto größer sind Ihre Chancen, Ihr Geld ganz oder zumindest teilweise zurückzuerhalten. (Beachten Sie, dass dies ein guter Grund ist, Kreditkarten für Online-Einkäufe zu verwenden. Sie haben damit einen zusätzlichen Schutz, den Debitkarten und andere Zahlungsdienste nicht bieten.)

4. Melden Sie den Betrug.

In den U.S.A. können Sie sich an https://www.ftc.gov/complaint wenden, die die Forderung an Tausende von Strafverfolgungsbehörden meldet. Sie können Ihr individuelles Problem zwar nicht lösen, aber Ihre Meldung kann bei umfassenderen Ermittlungen helfen und einen Fall gegen Betrüger aufbauen – was das Internet für die Allgemeinheit sicherer machen kann. Sehr hilfreich ist auch die Liste der häufig gestellten Fragen (FAQs), in der wichtige Fragen wie „Wie bekomme ich mein Geld zurück?“ beantwortet werden.

Viel Spaß mit Ihrer Technologie!

Ein Hoch auf funktionierende Technologie. Und auf schnelle Lösungen, wenn etwas nicht wie geplant läuft. Wenn Sie also mit einem technischen Problem konfrontiert werden, wenden Sie sich direkt an die oben beschriebene Stelle, um Hilfe zu erhalten. Sie haben jetzt erfahren, dass sich Online-Betrüger neben ansonsten seriösen Anzeigen, Suchergebnissen und Online-Foren verschanzen und auf der Lauer liegen, um Sie schamlos auszunehmen, wenn Sie ein technisches Problem haben.

Halten Sie auch Ihre Augen und Ohren offen für Betrüger, die sich bei Ihnen melden, ganz besonders zu dieser Jahreszeit, in der so viele Menschen sich neue Geräte anschaffen oder schenken lassen. Das Wissen, dass ein seriöser technischer Kundendienst Sie nicht aus heiterem Himmel anruft, ist schon mal ein guter Anfang. Alles in allem sollten Sie sich immer an die Profis wenden, die Sie kennen und die Sie bei den Unternehmen Ihres Vertrauens erreichen können.

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