Fünf Wege, um Ihre Kinder vor unangemessenen Online-Inhalten zu schützen

Wissbegierig, neugierig und ungemein unabhängig. Das sind die drei Worte, die mir einfallen, wenn ich an meine Jungs im Jugendalter denke. Das sind alles wunderbare Eigenschaften, aber wenn Sie versuchen, Ihren Kindern beizubringen, wie man sich im Internet zurechtfindet, können diese ‘wunderbaren’ Eigenschaften die Dinge oft ein wenig erschweren!! Neugierige Menschen wollen entdecken und erforschen – das ist ganz natürlich! Aber das macht es uns als Eltern schwieriger, vor allem, wenn es darum geht, sie vor der Flut an unangemessenen Inhalten im Internet zu schützen.

Was sind unangemessene Inhalte? 

Vereinfacht gesagt sind unangemessene Inhalte alles, worauf Ihre Kinder im Internet stoßen, das sie als verstörend empfinden können oder wofür sie entwicklungsbedingt noch nicht bereit sind. Das können Bilder, Videos oder auch geschriebene Texte sein, die anstößig und beunruhigend wirken. Das kann versehentlich, aber auch mit Absicht geschehen.

Viele von uns denken beim Stichwort “unangemessene Inhalte” sofort an eindeutig sexuelles Material, doch leider gibt es da noch so einiges mehr. Dazu können auch Inhalte gehören, die Extremismus oder Terrorismus propagieren, gewalttätige Bilder oder Texte, hasserfüllte oder beleidigende Websites bzw. Posts sowie falsche oder irreführende Informationen. 

Wie viele Kinder in Australien waren solchen Inhalten bereits ausgesetzt? 

Wie Sie sich vorstellen können, lassen sich nur schwer genaue Daten darüber finden, wie viele Kinder bereits unangemessene Inhalte gesehen haben. Viele Kinder wollen nur ungern zugeben, wenn sie etwas gesehen haben – sie schämen sich oder sind einfach zu verstört, um über ihre Erlebnisse zu sprechen. Es liegt also nahe, dass die tatsächlichen Fallzahlen höher als die gemeldeten Daten sind. Untersuchungen des eSafety Office (der australischen Behörde für Internet-Sicherheit) zeigen, dass ein hoher Anteil der australischen Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren unangemessene Inhalte gesehen hat. Hier die Fakten: 

  • 57 % haben reale Gewalt gesehen, die sie als verstörend empfunden haben 
  • Fast 50 % der Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren sehen regelmäßig sexuelle Darstellungen 
  • 33 % haben Bilder oder Videos gesehen, die Terrorismus propagieren 

Was können Sie tun, damit Ihre Kinder keine unangemessenen Inhalte sehen? 

Ist es unvermeidbar, dass man online unangemessene Inhalte sieht? Ich wünschte, ich könnte darauf mit Nein antworten, aber tatsächlich ist es so, dass Ihre Kinder wahrscheinlich irgendwann auf etwas stoßen werden, das sie verwirrt oder aufregt. Die Eltern sollten also dafür sorgen, dass dies so spät wie möglich geschieht und dass sie darauf vorbereitet sind. Im Folgenden finden Sie meine Empfehlungen, wie Sie dies am besten erreichen können: 

1. Legen Sie Grundregeln fest 

Ich bin ein großer Verfechter von einer festen Technikvereinbarung, in der festgelegt ist, was Sie von Ihren Kindern in Bezug auf das Online-Verhalten erwarten und welche Verhaltensregeln für die Familie gelten. Dies sollte altersgerecht sein, doch wenn Ihre Kinder gerade erst am Anfang stehen, sollte Sie eine Liste mit erlaubten Websites und Apps einfügen, die sie besuchen bzw. herunterladen können. Außerdem sollten Sie festlegen, welche Informationen sie preisgeben dürfen – nichts, was Rückschlüsse auf ihre Identität zulässt. Ich würde auch Regeln für die Gerätenutzung aufstellen, zum Beispiel dass über Nacht keine Geräte im Schlafzimmer sein dürfen. In meinen Beitrag finden Sie Vorschläge, wie Sie eine individuelle Vereinbarung für Ihre Familie anlegen können.  

Eine klare und detaillierte Vereinbarung gibt allen Familienmitgliedern Klarheit über die Regeln, die ihren Schutz gewährleisten sollen. Ich finde es außerdem sehr wichtig, meinen Kindern die Gründe zu erklären. Sie sollten wissen, dass Sie sie schützen und ihnen ein positives Online-Erlebnis ermöglichen wollen.  

2. Kommunizieren Sie regelmäßig, offen und sachlich 

Schaffen Sie zu Hause eine Atmosphäre, in der sich Ihre Kinder wohlfühlen und ohne Wertung über alle Aspekte ihres Lebens reden können. Auf diese Weise können Sie regelmäßig Gespräche führen, die den Kindern helfen, die Online-Welt besser zu verstehen, und vor allem, sie zu schützen! Ihr Ziel sollte es sein, echte Gespräche auf Augenhöhe zu führen, ohne ihnen das Gefühl zu geben, belehrt zu werden. Sie können ihnen zum Beispiel erklären, dass alles, was sie online preisgeben, zu ihrem “digitalen Fußabdruck” beiträgt, und sie daher auf Ihr Verhalten achten sollten. Sie können auch über die Gefahren aufklären, die durch das Verbreiten von Gerüchten im Internet oder das Teilen von verunglimpfenden Fotos oder Witzen entstehen.  

Und wenn Ihre Kinder wissen, dass sie mit Ihnen über alles reden können und dass Sie nicht überreagieren, werden sie Ihnen eher erzählen, wenn sie online etwas gesehen haben, das sie verunsichert hat. Wir hoffen alle, dass das nicht passiert, aber wir wollen unseren Kindern auch dabei helfen, eventuell auftretende Herausforderungen zu meistern. 

3. Denken Sie über eine Kindersicherung nach 

Kindersicherungen sind ein hilfreiches Werkzeug sein, mit dem Sie das Online-Verhalten Ihres Kindes überwachen und steuern können. Natürlich ist die Kindersicherung kein Allheilmittel – bleiben Sie trotzdem wachsam und interessiert. Sie ist jedoch ein tolles Hilfsmittel, das sehr nützlich sein kann. Folgendes gefällt mir daran:

  • Sie können Ihrem Kind den Zugriff auf bestimmte Websites oder Apps verwehren – z. B. die Nutzung einer Kamera oder den Kauf von Waren   
  • Sie können unangemessene Inhalte herausfiltern  – z. B. sexuelle Inhalte oder Inhalte, die Selbstverletzung, Gewalt, Glücksspiel oder Rassismus fördern  
  • Sie können das Online-Verhalten Ihres Kindes überwachen, Berichte über besuchte Websites und genutzte Apps abrufen und sehen, wie viel Zeit es damit verbracht hat.  
  • Sie können Zeitlimits festlegen und Ihrem Kind nach einer bestimmten Zeit den Zugriff sperren  

Weitere Informationen über die Kindersicherung von McAfee finden Sie hier.    

  4. Verwenden Sie kinderfreundliche Suchmaschinen 

Wie wir alle wissen, sind der Suche im Internet keine Grenzen gesetzt. Junge wissbegierige Menschen haben also reichlich Gelegenheit, Antwort auf all ihre Fragen zu erhalten. Das ist jedoch weniger gut, wenn Ihre Kinder noch sehr jung sind und keine Erfahrung haben. Deshalb möchte ich Ihnen einige kinderfreundliche Suchmaschinen vorstellen, die neugierigen Gemütern vernünftige Grenzen setzen!  

Kiddle 

Das ist eine Suchmaschine, die nur sichere und sehr eingeschränkte Ergebnisse für Kinder ausgibt – perfekt! Sie soll Schimpfwörter und unanständige Ausdrücke blockieren. Eine Studie von Commonsense Media hat jedoch ergeben, dass auch gewaltverherrlichende Inhalte damit erzeugt werden können. 

Kidzsearch 

Diese Suchmaschine verwendet die strenge Filtersoftware von Google, um unangemessene Inhalte aus aktuellen Ergebnissen herauszufiltern. Das moderne System zum Filtern von Schlüsselwörtern sucht auch nach alternativen Schreibweisen, was besonders für die Kleinen interessant ist!

KidRex 

KidRex nutzt ebenfalls die SafeSearch-Funktion von Google und fördert kinderfreundliche Seiten in den Ergebnissen. Außerdem verfügt die Suchmaschine über eine zusätzliche Datenbank mit unangemessenen Schlüsselwörtern und Websites, und blockiert Ergebnisse aus sozialen Medien. Toll!  

Wenn Sie einfach bei Google bleiben und die SafeSearch-Filter einschalten möchten, können Sie das durchaus tun. Denken Sie nur daran, dass Sie die Filter auf jedem Gerät aktivieren müssen, das Ihre Kinder benutzen könnten – also auch auf ihren Telefonen! 

5. Seien Sie offen und ein gutes Vorbild 

Wie oft sagen oder tun Sie etwas, das Ihre Mutter immer schon gesagt oder getan hat? Mir passiert das total oft! Unsere Eltern haben den größten Einfluss auf uns und sind unsere größten Vorbilder. Und das gilt auch für die Art und Weise, wie wir mit Technologie umgehen. Zeigen Sie Ihren Kindern, dass Sie auch mal Zeit ohne technische Geräte verbringen, damit sie dies als normal empfinden. Lassen Sie Ihr Telefon zu Hause, wenn Sie mit dem Hund spazieren gehen, nehmen Sie das Telefon nicht mit an den Esstisch und aktivieren Sie immer den “Bitte nicht stören”-Modus, wenn Sie mit Ihren Kindern sprechen. Je weniger Zeit Sie mit der Technik verbringen, desto mehr bleibt für den persönlichen Kontakt mit Menschen. 

Offenheit ist ebenfalls ein wesentlicher Beitrag zum Schutz Ihrer Kinder. Je offener und kommunikativer Sie mit Ihren Kindern sind, desto seltener werden sie selbst im Internet “recherchieren” müssen. Wenn Sie also eine Atmosphäre geschaffen haben, in der es normal ist, über die Pubertät, hormonelle Veränderungen und Beziehungen von Teenagern zu sprechen, ist es gut möglich, dass sie nicht Google bemühen müssen, um Antworten zu finden – und dabei riskieren, unangemessene Inhalte zu sehen.   

Wenn Sie also ein paar neugierige Teenager um sich haben, dann haben Sie meine vollste Unterstützung. Es ist nicht immer leicht, sie vor den teilweise problematischen Inhalte zu schützen, die im Internet zu finden sind. Aber als jemand, der das Ganze überlebt hat, kann Ihnen versichern, dass es umso leichter wird, je mehr Sie die Initiative ergreifen.  

Viel Glück!!!

Alex 

PS: Wenn Sie über eine Kindersicherung nachdenken, vergessen Sie nicht, diese auch bei Ihren Streaming-Diensten zu aktivieren. Netflix, Amazon Prime und auch andere Anbieter bieten eine Kindersicherung, mit der Sie die Inhalte für Ihre Kinder einschränken können. Es ist die Mühe definitiv wert.  

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