Wie KI-Deepfakes und Betrug unser Online-Shopping verändern

89 % der US-Amerikaner planen, in der Weihnachtszeit online einzukaufen. Ein Großteil von ihnen gibt an, sich in diesem Jahr mehr Sorgen über Online-Betrug zu machen als im Vorjahr. Ein wesentlicher Grund dafür sind KI-Deepfakes.  

Unsere Untersuchung “Global Holiday Shopping Scams 2024” (weltweite Umfrage zu Betrug beim Weihnachtseinkauf) zeigt, dass 70 % der Käufer in den USA davon überzeugt sind, dass KI-generierter Betrug ihre Online-Shopping-Gewohnheiten verändert.

Insgesamt gehen sie davon aus, dass betrügerische E-Mails und Nachrichten in Zukunft noch überzeugender werden, und dass es schwieriger sein wird, zu erkennen, welche Nachrichten von Einzelhändlern und Zustellern echt sind. Vor diesem Hintergrund kündigen 58 % der Befragten an, in Bezug auf gefälschte Nachrichten in diesem Jahr besonders aufmerksam zu sein. Weitere elf Prozent geben an, aufgrund von KI-gestütztem Betrug weniger online einzukaufen.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Vertrauen in das Erkennen von Online-Betrug, insbesondere von Betrug mit KI-generierten Inhalten, noch sehr gering ist. Nur 59 % der US-Amerikaner sind überzeugt, Deepfakes oder KI-generierte Inhalte erkennen zu können. 

Die Wirksamkeit von Online-Shopping-Betrug mit Deepfakes hat sich bereits bestätigt. Laut unserer Umfrage hat jeder fünfte Amerikaner (21 %) bereits unwissentlich gefälschte Produkte erworben, die von Deepfake-Prominenten empfohlen wurden. Bei der Generation Z und den Millennials ist diese Zahl noch höher: Jeder Dritte im Alter von 18 bis 34 Jahren gab an, bereits Opfer eines Deepfake-Betrugs geworden zu sein. Die ältere Generation ist davon verschont geblieben. Nur 5 % der Käufer im Alter von 55 und älter gab an, schon einmal Opfer eines solchen Betrugs geworden zu sein.

Darüber hinaus gaben 20 % der Befragten an, dass sie selbst oder eine ihnen bekannte Person Opfer eines Deepfake-Betrugsangebots geworden sind, das von Prominenten oder auf andere Weise beworben wurde. 70 % der Opfer verloren dabei Geld. Der Geldverlust verteilte sich wie folgt:

  • Mehr als jeder Vierte (27 %) verlor mehr als 500 US-Dollar. 
  • Mehr als jeder Zehnte (11 %) verlor mehr als 1.000 US-Dollar. 

Die wichtigsten Einkaufstrends im diesjährigen Weihnachtsgeschäft

Bei unseren Untersuchungen haben wir drei wesentliche Erkenntnisse gewonnen: Die Zahl betrügerischer Nachrichten nimmt kontinuierlich zu, die Jagd nach günstigen Angeboten kann zu Betrug führen, und das Einkaufen über soziale Medien birgt eigene Risiken.

Die Zahl betrügerischer Nachrichten nimmt weiter zu 

In unserer Umfrage gaben 64 % der Amerikaner an, dass sie die meisten betrügerischen Nachrichten per E-Mail erhalten. 20 % erhalten sie per SMS, während 16 % betrügerische Nachrichten in den sozialen Medien finden. Die Nachrichten lassen sich in mehrere Kategorien aufteilen:

  • 59 % der Befragten berichteten von gefälschten Benachrichtigungen über verpasste oder fehlgeschlagene Zustellungen. 
  • Fast die Hälfte (44 %) gab an, Benachrichtigungen über nicht getätigte Käufe erhalten zu haben. 
  • Auch gefälschte Nachrichten zu Problemen mit Kreditkarten oder Konten waren mit einem Anteil von 37 % vertreten. 
  • 35 % gaben an, gefälschte Sicherheitswarnungen oder Benachrichtigungen von Amazon erhalten zu haben. 

Die Schnäppchenjagd kann teuer werden   

84 % der Umfrageteilnehmer geben an, in der Vorweihnachtszeit nach den besten Weihnachtsangeboten zu suchen. Doch die Jagd nach Schnäppchen birgt auch Gefahren. Es ist eine bekannte Strategie von Betrügern, sehr niedrige Preise anzubieten, um potenzielle Opfer zu ködern. 

  • 38 % der Amerikaner gaben an, bei einem attraktiven Angebot unmittelbar zuzugreifen.  
  • Fast jeder Fünfte ist bereit, bei unbekannten Händlern zu kaufen, sofern das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. 
  • 64 % der Amerikaner geben an, bei entsprechendem Angebot wahrscheinlich bei einem neuen Händler zu kaufen, den sie über soziale Medien gefunden haben.  

Einkauf über soziale Medien birgt neuartige Risiken

Mehr als 100 Millionen Amerikaner kaufen über soziale Medien ein. Diese Art des Einkaufs ist zwar sehr bequem, setzt Verbrauchern aber auch neuen Risiken aus, da Betrüger häufig auf diesen Plattformen aktiv sind. Laut unseren Untersuchungen wenden sich die Käufer zunehmend den sozialen Medien zu, und das oft in erheblichem Maße.  

  • 90 % der Amerikaner geben an, dass sie in den sozialen Medien mitunter Werbung von Marken sehen, von denen sie noch nie etwas gehört haben. Dabei kann es sich um seriöse Unternehmen, aber auch um Betrug handeln. 
  • 83 % der Verbraucher aus der Generation Z beginnen ihren Einkauf in den sozialen Medien, wodurch diese zur ersten Anlaufstelle für Weihnachtsangebote werden.  
  • Insgesamt planen 12 % der Amerikaner, TikTok Shopping zu nutzen, während 7 % Instagram Shopping und 5 % Pinterest nutzen wollen. 

Schützen Sie sich vor Betrug beim Weihnachtseinkauf

Besuchen Sie nur bekannte und seriöse Online-Händler 

Dies ist ein guter Tipp für den Anfang. Die Eingabe der korrekten Adressen von Online-Shops und Einzelhändlern direkt in den Browser ist eine effektive Maßnahme, um Betrugsversuche im Internet zu vermeiden. Bei relativ unbekannten Einzelhändlern empfiehlt das US-amerikanische Better Business Bureau (BBB), sich vorab zu informieren und zu prüfen, ob der Händler einen guten Ruf hat. Das BBB bietet Ihnen eine praktische Liste von Einzelhändlern, die Sie nach Namen durchsuchen können. 

Bezahlen Sie mit einer Kreditkarte und nicht mit einer Debitkarte

In den USA bietet der Fair Credit Billing Act der Bevölkerung Schutz vor betrügerischen Abbuchungen von Kreditkarten. Gebühren von mehr als 50 US-Dollar für Waren und Dienstleistungen, die nie geliefert oder anderweitig falsch abgerechnet wurden, können dadurch angefochten werden. (Viele Kreditkartenunternehmen verfügen über eigene Richtlinien, die einen umfassenderen Schutz bieten als die durch den Fair Credit Billing Act vorgeschriebenen.) Für Debitkarten gilt diese Regelung jedoch nicht. Wir empfehlen Ihnen daher, beim Online-Einkauf keine Debitkarte, sondern lieber eine Kreditkarte zu verwenden.

Lassen Sie Ihre persönlichen Daten löschen 

Betrüger müssen auf irgendeine Weise an Ihre Kontaktdaten gelangen. In vielen Fällen erhalten sie diese Informationen von Online-Datenhändlern und Personensuchmaschinen. Diese Websites sammeln und verkaufen riesige Mengen an persönlichen Daten an jeden, der dafür zu zahlen bereit ist. Mit unserem Dienst Personal Data Cleanup (nicht in allen Regionen verfügbar) können Sie diese Informationen von einigen der riskantesten Datenhändlern entfernen lassen. Bei ausgewählten Produkten übernimmt er sogar das Entfernen für Sie. Legen Sie in den sozialen Medien fest, dass Ihr Konto nur für “Freunde und Familie” freigegeben ist, damit Ihre Profilinformationen nicht in Suchergebnissen angezeigt werden. 

Überlegen Sie, bevor Sie etwas anklicken 

Phishing-Angriffe über E-Mails, SMS und Websites verleiten Sie dazu, auf Links zu klicken, die zum Herunterladen von Malware oder zur Weitergabe persönlicher Daten führen können. Die Angriffe sind heute sehr überzeugend gestaltet. Wenn Sie eine E-Mail oder SMS erhalten, in der Sie aufgefordert werden, auf einen Link zu klicken, ignorieren Sie die Nachricht am besten. Das gilt auch für Angebote, die auf den ersten Blick verlockend erscheinen, oder wenn die Nachricht hilfreiche Informationen (z. B. den aktuellen Status einer Paketzustellung) enthält. Kontaktieren Sie seriöse Unternehmen immer direkt und ohne Umwege.

Schlagen Sie KI mit ihren eigenen Waffen

Die Kombination aus Betrugsschutz und Web-Schutz, die Sie in unseren McAfee+-Abonnements finden, bietet Ihnen gute Sicherheit. Unsere KI-Technologie erkennt potenziell gefährliche Links und verhindert, dass Sie versehentlich darauf klicken. 

Und denken Sie immer daran: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, handelt es sich wahrscheinlich um Betrug. 

Betrugsversuche sind oft erfolgreich, weil die Betrüger Zeitdruck aufbauen oder einen emotionalen Ausnahmezustand ausnutzen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, bevor Sie auf eine bedrohlich klingende oder scheinbar dringende Nachricht reagieren, besonders wenn sie von einem unbekannten oder ungewöhnlichen Absender stammt. Dies gilt auch für Online-Angebote. Betrüger schalten oft gefälschte Online-Anzeigen und richten Shops für begehrte Geschenke ein – selbstverständlich ohne die geringste Absicht, etwas davon zu versenden. Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die äußerst günstig erscheinen oder wenn schwer zu findende Artikel in einem Ihnen unbekannten Online-Shop plötzlich vorrätig sind. Halten Sie sich lieber an seriöse Händler.   

Umfragemethodik 

Die Umfrage mit Fokus auf die Themen betrügerische Nachrichten und Weihnachtseinkäufe wurde im November 2024 online durchgeführt. 7.128 Erwachsene ab 18 Jahren aus 7 Ländern (USA, Australien, Indien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan) haben daran teilgenommen. 

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