Online-Banking – einfache Schritte zum Schutz vor Bankbetrug
Auch wenn Sie nicht viel mit Online-Banking zu tun haben, ist Online-Banking etwas für Sie. Online-Banking ist auf dem besten Weg, zu einem Eckpfeiler bei der Nutzung von Finanzdiensten zu werden. Immer mehr Transaktionen erfolgen über das Internet und nicht mehr am Schalter, und fast jedem Konto sind ein Benutzername, ein Kennwort und eine PIN zugeordnet. Unabhängig davon, ob Sie Online-Banking regelmäßig oder nur selten nutzen, können Sie sich mit ein paar einfachen Schritten davor schützen, Opfer von Betrug zu werden.
Online-Banking wird dauerhaft an Bedeutung gewinnen
Zunächst einmal ist Online-Banking keine Neuheit mehr. Es ist schon seit längerer Zeit verfügbar. Mittlerweile erwartet man es von seiner Bank sogar. Erst 2018 ergab eine globale Studie von Deloitte, dass 73 % der Verbraucher Online-Banking mindestens einmal im Monat nutzen und 59 % der Befragten gaben an, mobile Apps dafür zu verwenden – eine Zahl, die seitdem noch gestiegen ist. Wenn wir das Thema weiter fassen, ist Schweden auf dem Weg, bis 2023 die erste bargeldlose Nation der Welt zu werden. Auch wenn der Rest der Welt nicht unbedingt diesen Weg einschlagen möchte, können wir anhand der Daten aus dem Einzelhandel feststellen, dass immer mehr Menschen auch kleine Transaktion mit Karte zahlen.
Hier erfahren Sie, wie Sie sich vor Online-Banking-Betrug schützen können.
Kein Zweifel: Wir leben in einer Welt, in der Bankgeschäfte, Einkäufe und Zahlungen unmittelbar mit einem Benutzernamen und einem Kennwort verknüpft sind. Das muss man sich bewusst machen, vor allem, wenn Ihre ersten Erfahrungen mit Banken darin bestanden, in eine Filiale zu gehen, ein Sparbuch aus Papier zu bekommen und vielleicht sogar einen kostenlosen Toaster für die Eröffnung eines Kontos.
Wie können Sie sich also heutzutage schützen? Beachten Sie Folgendes:
Verwenden Sie ein sicheres Kennwort – und für die Speicherung einen Kennwort-Manager
Beginnen Sie damit: Kennwörter sind Ihre erste Verteidigungslinie. Eine Sache, die jedoch Kopfschmerzen bereiten kann, ist ihre große Anzahl – eine Zahl, die jeden Tag zu wachsen scheint. Wenn man sich umschaut, findet man zahlreiche Studien und Artikel, die besagen, dass eine durchschnittliche Person mehr als 80 davon zu verwalten hat. Selbst wenn Sie nur wenige haben, sollten Sie unbedingt die Verwendung eines Kennwort-Managers in Betracht ziehen. Ein gutes Produkt wird starke, einzigartige Kennwörter für alle Ihre Konten generieren und diese sicher für Sie speichern.
Nutzen Sie im Allgemeinen keine einfachen Kennwörter, die von anderen Personen erraten oder leicht über andere Wege herausgefunden werden können (wie Ihren Geburtstag, den Geburtstag Ihres Kindes, den Namen Ihres Haustiers usw.). Verwenden Sie sie immer nur für ein Konto und nicht für mehrere. Anderenfalls kann ein gehacktes Konto weitere nach sich ziehen.
Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Schutz Ihrer Konten
Was genau ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung? Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Sicherheitsebene für Ihre Konten. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie außer Ihrem Kennwort auch einen speziellen Einmal-Code für den Kontozugriff eingeben müssen. Diesen Code erhalten Sie z. B. per E-Mail oder SMS. In manchen Fällen wird er Ihnen auch per Anruf übermittelt. Im Grunde kombiniert die Zwei-Faktor-Authentifizierung zwei Dinge: etwas, das Sie kennen (wie Ihr Kennwort) und etwas, das Sie haben (wie Ihr Smartphone). Zusammengenommen ist es so schwieriger für Betrüger, sich in Ihre Konten zu hacken.
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist praktisch zum Standard geworden, und vielleicht verwenden Sie sie bereits, wenn Sie Online-Banking betreiben oder auf bestimmte Konten zugreifen. Falls nicht, können Sie bei der nächsten Anmeldung prüfen, ob Ihre Bank dies als Option in den Einstellungen anbietet. Sie können sich auch an Ihre Bank wenden, um Hilfe bei der Einrichtung zu erhalten.
Vermeiden Sie Phishing-Angriffe: Bewahren Sie ein gesundes Maß an Misstrauen gegenüber E-Mails
Phishing ist eine beliebte Methode für Gauner, persönliche Informationen per E-Mail zu stehlen bzw. zu “angeln” (engl. “phishing”, abgeleitet von “fishing”). Keine zwei Phishing-E-Mails sehen gleich aus. Sie können von der Bitte eines Fremden, der sich als Anwalt ausgibt und möchte, dass Sie bei einer Banküberweisung helfen, bis hin zu einer Benachrichtigung über einen (nicht existierenden) Lottogewinn reichen: “Schicken Sie uns einfach Ihre Bankdaten, und wir schicken Ihnen den Preis!” Dies sind zwei Klassiker. Allerdings sind Phishing-E-Mails in den letzten Jahren wesentlich ausgereifter geworden. Nun werden sich raffinierte Hacker als Banken, Online-Shops und Kreditkartenunternehmen ausgeben, wobei sie oft täuschend echt aussehende E-Mails senden.
Natürlich sind sie gefälscht. Die Links, die sie darin einbetten, führen zu ihnen – nicht zu dem rechtmäßigen Unternehmen, das sie vorgeben zu sein, – mit dem Ziel, persönliche Daten zu stehlen oder eine Zahlung auf ihr Konto zu leiten. Ein verräterisches Anzeichen dafür ist, wenn die Phishing-E-Mail von einer Adresse gesendet wird, die den Namen des echten Unternehmens geringfügig verändert oder einfach dem Namen zusätzliche Wörter anfügt. Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten, klicken Sie auf keinen Link. Setzen Sie sich selbst mit dem betreffenden Unternehmen in Verbindung und zwar über eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, die Sie auf der offiziellen Website finden. Dies ist im Allgemeinen eine gute Faustregel. Der beste Kommunikationsweg ist der, den Sie schon einmal benutzt haben und dem Sie vertrauen.
Seien Sie skeptisch bei Anrufen. Es könnte ein Betrüger dran sein
Es mag ein wenig altmodisch erscheinen, dennoch benutzen Kriminelle immer noch gerne das Telefon. Tatsächlich verlassen sie sich auf die Tatsache, dass viele das Telefon immer noch als eine vertrauenswürdige Kommunikationsart betrachten. Dies wird als “Vishing” bezeichnet, was für “Voice Phishing” steht. Das Ziel ist dasselbe wie beim Phishing. Die Betrüger versuchen, Sie zu einer finanziellen Transaktion zu ihrem Vorteil zu überreden oder Informationen zu stehlen – finanzielle, persönliche oder beides. Sie rufen Sie möglicherweise direkt an und geben sich als Ihre Bank oder sogar als technischer Support von Microsoft aus. Oder sie könnten Ihnen eine SMS oder E-Mail schicken, in der Sie aufgefordert werden, ihre Nummer anzurufen.
Nehmen wir als Beispiel an, Sie werden von einem Kriminellen angerufen, der sich als Mitarbeiter Ihrer Bank oder Ihres Kreditkartenunternehmens ausgibt und behauptet, es gäbe Probleme mit Ihrem Konto oder ähnliches. Legen Sie in solchen Fällen höflich auf. Rufen Sie als nächstes Ihre Bank oder Ihr Kreditkartenunternehmen an, um die Angelegenheit auf eigene Faust weiterzuverfolgen. Wenn der erste Anruf legitim war, werden Sie das schnell herausfinden und können angemessen reagieren. Betrüger können sehr überzeugend am Telefon wirken. Aber denken Sie immer daran: Sie haben es selbst in der Hand. Sie können immer auflegen und dann unter einer vertrauenswürdigen Telefonnummer der Sache nachgehen.
Führen Sie keine Finanztransaktionen über öffentliches WLAN in Cafés, Hotels und Bibliotheken durch
Es gibt einen guten Grund dafür, kein öffentliches WLAN zu nutzen: Es ist nicht privat. Es handelt sich um öffentlich zugängliche Netzwerke, was bedeutet, dass sie ungesichert sind und gemeinsam mit anderen genutzt werden, sodass Hacker alle Daten, die über diese Netzwerke gesendet werden, wie ein offenes Buch lesen können. Dazu gehören auch Ihre Konten und Kennwörter, wenn Sie Bankgeschäfte erledigen oder einkaufen. Der beste Rat hier ist, zu warten und diese Dinge möglichst zu Hause zu erledigen. (Oder die Verbindung zu einem öffentlichen WLAN über ein VPN herzustellen. Mehr dazu weiter unten in den Tipps.)
Falls das keine Option ist, können Sie auch Ihr Smartphone als persönlichen Hotspot für Ihren Laptop nutzen, was weitaus sicherer ist. Oder verwenden Sie einfach Ihr Smartphone. Mit einer Kombination aus der Datenverbindung Ihres Telefons und einer App von Ihrer Bank können Sie Ihre Geschäfte auf diese Weise erledigen, anstatt das öffentliche WLAN zu nutzen. Achten Sie aber auch auf Ihre physische Umgebung: Es sollte Ihnen niemand über die Schulter schauen!
Schützen Sie Ihr Bankwesen und Ihre Finanzen noch besser
Einige grundlegende Maßnahmen zur digitalen Hygiene erhöhen die Sicherheit noch mehr – nicht nur die Ihrer Bankgeschäfte und Finanzen, sondern auch aller Ihrer Online-Aktivitäten. Die folgende kurze Liste kann Ihnen dabei helfen:
● Aktualisieren Sie Ihre Software – Dazu gehören das Betriebssystem Ihrer Computer, Smartphones und Tablets sowie alle darauf installierten Apps. Viele Updates beinhalten Sicherheitsverbesserungen und -korrekturen, die es Hackern erschweren, einen Angriff durchzuführen.
● Richten Sie eine Sperre ein – Ihre Computer, Smartphones und Tablets verfügen sicherlich über eine Möglichkeit, sie mit einer PIN, einem Kennwort, Ihrem Fingerabdruck oder Gesichtserkennung vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihr Gerät verloren geht oder gestohlen wird.
● Verwenden Sie Sicherheitssoftware – Eine umfassende Sicherheitssoftware schützt Ihre Geräte vor den neuesten Bedrohungen wie Viren, Malware, Spyware und Ransomware und erhöht auch die Sicherheit Ihrer Privatsphäre und Identität im Internet.
● Nutzen Sie gegebenenfalls ein VPN – ein “virtuelles privates Netzwerk” oder VPN hilft Ihnen mit äußerst starker Verschlüsselung und Surfen im Privatmodus, besser geschützt zu sein. Es ist eine besonders nützlich Option, wenn Sie öffentliches WLAN nutzen müssen, da es mit einem VPN quasi privat wird.
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