Viele moderne Websites bieten die Möglichkeit, sich bei der Einrichtung eines Kontos mit Google und Facebook anzumelden. Die Idee dahinter ist, den Nutzern, die sich nicht mit einer E-Mail-Adresse anmelden möchten, eine bequeme Anmeldemöglichkeit zu bieten. Es ist eine schnelle und unkomplizierte Lösung, die für jeden geeignet ist, der regelmäßig Facebook oder Google nutzt.

Allerdings haben Sie vielleicht Bedenken, ob es sicher ist, sich über Facebook oder Google anzumelden. Die Nutzung dieser Option birgt gewisse Risiken, über die Sie sich im Klaren sein sollten. Gleichzeitig bietet sie jedoch auch Vorteile. Der folgende Leitfaden bietet Ihnen detaillierte Einblicke in die Vorgänge, die bei einer Anmeldung mit Ihren Google- oder Facebook-Anmeldedaten ablaufen.

Was passiert, wenn ich mich über Google oder Facebook anmelde?

Auf den meisten Websites müssen Sie ein Kundenkonto erstellen, wenn Sie etwas kaufen oder Dienste in Anspruch nehmen möchten. Um ein Konto einzurichten, müssen Sie sich in der Regel mit einer E-Mail-Adresse registrieren und ein neues Kennwort erstellen. Unter Umständen ist auch ein Benutzername für das Konto erforderlich, was wiederum weiterer Benutzername wäre, den Sie sich merken müssen.

→ Weitere Informationen: Starke Kennwörter mit einem Kennwort-Generator erstellen

Nach der Anmeldung erhalten Sie in der Regel eine Bestätigungs-E-Mail, mit der Sie bestätigen, dass Sie das betreffende Konto erstellt haben. Dieser Prozess ist zeitaufwändig und es kann lästig sein, ihn jedes Mal zu durchlaufen, wenn man sich auf einer Website anmelden möchte. Deshalb bieten viele Websites die Möglichkeit, sich über Google und Facebook anzumelden.

Der Prozess

Der zeitaufwändige Prozess, ein neues und separates Konto zu erstellen, ist der Grund, warum einige Websites anbieten, sich über Google- und Facebook anzumelden. Auf diese Weise kann das neue Konto für Sie sofort personalisiert werden. Das heißt, wenn Sie sich über Ihre Social-Media-Konten bei einer Website anmelden, werden alle grundlegenden Informationen über Sie automatisch an die Website übermittelt und in das neue Konto übertragen, das Sie erstellt haben. Das spart Zeit und Mühe.

Das Beste daran ist, dass die Website niemals Ihr Kennwort erfährt, wodurch die Sicherheit Ihrer Verbindung und Ihrer Daten gewährleistet ist. Stattdessen bestätigt Google oder Facebook, dass Ihre Anmeldedaten korrekt sind, und leitet Sie dann auf die Website weiter.

Wie sicher ist das?

Obwohl die Anmeldung bei einer Website über Google oder Facebook sehr bequem ist und praktisch keine Zeit in Anspruch nimmt, gibt es einige Risiken, die Sie kennen sollten. Auch wenn die Website keinen Zugriff auf das Kennwort hat, kann sie dennoch auf Ihre E-Mail-Adresse oder Ihr öffentliches Profil zugreifen, was nicht unbedingt besser ist, als ein Konto mit Benutzernamen und Kennwort einzurichten. In Anbetracht dieser Kompromisse müssen Sie für sich selbst entscheiden, ob die Vorteile einer Anmeldung über Google oder Facebook größer sind als die Nachteile.

Anmeldung über Facebook

Es ist sicher, sich über Facebook bei anderen Websites anzumelden, solange diese Websites seriös sind, ein Sicherheitsprotokoll verwenden und https:// in der URL haben. Facebook bietet ein gewisses Maß an Kontrolle über die Informationen, die Sie mit anderen teilen möchten. Wenn Sie jedoch nicht möchten, dass die Website zu viele persönliche Informationen erhält, sollten Sie die Datenschutzeinstellungen Ihres Facebook-Kontos ändern.

Neben Ihrem Profilbild können Sie auch alle Datenschutzeinstellungen ändern, sodass nur Ihre Freunde Ihre Beiträge und andere vertrauliche Informationen sehen können. Einige Dienste und Websites benötigen diese Informationen jedoch, um richtig funktionieren zu können. Wenn Sie den Zugang zu Ihrem Profil einschränken, kann dies daher auch die Nutzung der betreffenden Website beeinträchtigen.

→ Weitere Informationen: Für Facebook-Nutzer: Tipps zum proaktiven Schutz Ihrer Daten

Anmeldung über Google

Die Anmeldung mit Google auf anderen Websites ist ebenfalls sicher, solange diese Websites seriös sind, ein Sicherheitsprotokoll verwenden und https:// in der URL haben. Die Sicherheitstechnologie von Google ist in der Lage, verdächtige Kontomanipulationen zu erkennen. Dadurch ist Ihr Konto besser geschützt, und dieser Schutz erstreckt sich auch auf Websites von Drittanbietern. Es gibt also kein Sicherheitsrisiko, doch Sie sollten unter Umständen Ihre Datenschutzeinstellungen ändern, um die Informationen, die weitergegeben werden können, einzuschränken.

Die Vorteile bei der Anmeldung mit einem Google- oder Facebook-Konto

In den meisten Fällen können Sie sich auf einer neuen Website ohne Bedenken mit einem Google- oder Facebook-Konto anmelden, um ein neues Konto zu erstellen. Darüber hinaus bietet Ihnen diese Option eine Reihe von Vorteilen.

Google und Facebook bieten ein hohes Maß an Sicherheit

Ein wesentlicher Vorteil der Anmeldung mit Ihrem Google- oder Facebook-Konto besteht darin, dass beide Plattformen im Vergleich zu der Website, bei der Sie sich anmelden möchten, über umfassende Sicherheitsmaßnahmen verfügen. Angenommen Sie erstellen ein Konto auf einer Website mit einem neuen Benutzernamen und Kennwort, die beide mit Ihrer E-Mail-Adresse verknüpft sind.

Meist verfügt die Website, bei der Sie sich anmelden, nicht über die gleichen Sicherheitsfunktionen wie Google oder Facebook. Wenn die Website gehackt wird, können Ihre E-Mail-Adresse, das Kennwort und andere vertrauliche Daten gestohlen werden. Facebook und Google verfügen über die notwendigen Sicherheitsfunktionen und -technologien, um die meisten Hacker-Angriffe abzuwehren. Es wäre also klüger, Ihre Daten diesen Plattformen anzuvertrauen.

→ Weitere Informationen: So verhindern Sie, dass Ihre E-Mails gehackt werden

Sie müssen sich nicht unzählige Kennwörter merken

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Anmeldung mit Google oder Facebook ist, dass Sie sich nicht mehr unzählige Kennwörter merken müssen. Wenn Sie keinen Kennwort-Manager verwenden, müssen Sie zahlreiche Kennwörter erstellen, die Sie sich merken oder an einem sicheren Ort aufbewahren müssen.

Viele Internetnutzer machen den Fehler, Kennwörter für verschiedene Websites wiederzuverwenden, oder schwache und zu kurze Kennwörter zu verwenden. Angenommen, eines Ihrer Website-Konten wird gehackt, weil Ihr Konto ein schwaches Kennwort hat. Die Hacker können nun Muster in Ihren erstellten Kennwörtern erkennen und sich dadurch leichter Zugang zu anderen Konten verschaffen. Wenn Sie sich über Google oder Facebook anmelden, sind weniger Kennwörter erforderlich, was die Wahrscheinlichkeit, dass Hacker Zugang zu Ihren Konten erhalten, deutlich verringert.

Zugriff kann widerrufen werden

Wenn Sie sich mit Ihren Google- oder Facebook-Daten bei einer Website anmelden, sendet die jeweilige Plattform einen Token an die Website, der bestätigt, dass Sie dort ein Konto haben. Dieser Token kann widerrufen werden, sodass die betreffende Website nicht mehr auf Ihr Google- oder Facebook-Konto zugreifen kann. Beachten Sie, dass viele Websites keine Funktion zum Löschen von Konten anbieten. Daher ist es ratsam, sich über Google oder Facebook anzumelden.

Mehr Sicherheit durch zweistufige Authentifizierung

Ein großer Vorteil bei der Anmeldung mit dem Google- oder Facebook-Konto ist die Tatsache, dass die Plattformen eine zweistufige Authentifizierung (2FA) anbieten, die die Sicherheit des Kontos auf der jeweiligen Website deutlich erhöht. Denn trotz eines starkes Kennworts besteht immer die Möglichkeit, dass Ihr Konto gehackt wird. Durch das Hinzufügen der zweistufigen Authentifizierung zu Ihrem Konto können Sie diese Wahrscheinlichkeit jedoch erheblich reduzieren.

Die zweistufige Authentifizierung wurde entwickelt, um eine weitere Stufe der Identitätsüberprüfung einzuführen. Die Überprüfung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In der Regel wird jedoch eine vier- bis sechsstellige Nummer an eine Telefonnummer gesendet. Sollten Hacker Ihr Kennwort erraten, können Sie mit 2FA den Anmeldeversuch überprüfen, bevor die Hacker Zugriff auf Ihr Konto erhalten.

Kein großer Verlust bei erfolgreichem Hacker-Angriff

Wenn die Website, bei der Sie sich mit Google oder Facebook anmelden, gehackt wird, verlieren Sie wahrscheinlich nur wenige persönliche Daten. Wie bereits erwähnt, hat die Website in erster Linie Zugriff auf Ihr öffentliches Profil bei Google oder Facebook, das nicht viele persönliche Informationen enthalten sollte. Die Website selbst verfügt nur über einen Token, der von Google oder Facebook bereitgestellt wird. Da Sie auf der Website kein Konto eingerichtet haben, gibt es auch keine Kontodaten, auf die Hacker zugreifen könnten.

Verwenden Sie einen Kennwort-Manager

Wenn Sie sich nicht mit Ihrem Google- oder Facebook-Konto auf einer Website anmelden möchten, müssen Sie starke Kennwörter für Ihre Konten erstellen, die nicht gehackt werden können. Ein Kennwort-Manager ist eine Softwareanwendung, mit der Sie starke Kennwörter erstellen und diese auch speichern können. Die Anwendung speichert und verwaltet alle Kennwörter, die Sie erstellen, sodass Sie nie wieder die Option “Kennwort vergessen” in Anspruch nehmen müssen.

Die meisten Kennwort-Manager speichern Kennwörter in einer verschlüsselten Datenbank, die durch ein Master-Kennwort geschützt ist. Wenn Sie sich bei einem Website-Konto anmelden, speichert der Kennwort-Manager das Kennwort automatisch, was Ihnen viel Zeit erspart. Sie können auch sehr sichere Kennwörter automatisch generieren lassen, was bei der Erstellung neuer Konten sehr nützlich ist.

Auch wenn ein Kennwort-Manager sehr nützlich ist, um alle erstellten Kennwörter zu verwalten, sollten Sie sich dennoch so oft wie möglich mit Ihrem Google- oder Facebook-Konto anmelden, um möglichst wenig Kennwörter verwenden zu müssen.

→ Weitere Informationen: Was ist ein Kennwort-Manager?

Tipps für mehr Kennwortsicherheit

Auch wenn Sie 30 bis 40 Konten für Websites und Anwendungen haben, ist es wichtig, dass die Kennwörter einzigartig sind. Dies verringert das Risiko, dass mit einem gehackten Konto weitere Konten kompromittiert werden. Folgende Empfehlungen sollten Sie bei der Erstellung starker Kennwörter beachten:

  • Das Kennwort sollte aus mindestens 7 bis 8 Zeichen bestehen.
  • Sonderzeichen und Zahlen sollten so oft wie möglich verwendet werden, soweit es die Website zulässt.
  • Achten Sie darauf, niemals persönliche Informationen zu verwenden.
  • Die Kennwörter sollten keine fortlaufenden Muster enthalten.
  • Verwenden Sie Groß- und Kleinbuchstaben.
  • Verwenden Sie nach Möglichkeit keine echten Wörter.
  • Trennen Sie private von beruflichen Kennwörtern.
  • Ändern Sie Ihre Kennwörter jeden Monat.
  • Schreiben Sie Ihre Kennwörter nicht auf und speichern Sie sie nicht in einem Dokument.

Fazit

Die Nutzung von Social-Media-Konten bekannter und seriöser Unternehmen wie Facebook und Google ist sicher, solange Sie verantwortungsvoll mit Ihrer Privatsphäre und Sicherheit umgehen. Facebook und Google verfügen bereits über integrierte Sicherheitsfunktionen zum Schutz Ihres Kontos und Ihrer persönlichen Daten.

Die Anmeldung bei Websites von Drittanbietern über ein Google- oder Facebook-Konto ist ein anderes Thema, kann aber für Personen, die Zeit sparen wollen, eine Option sein. Solange das Google- oder Facebook-Konto mit einer zweistufigen Authentifizierung und einem starken Kennwort ausgestattet ist, kann diese Methode bedenkenlos verwendet werden. Die Sicherheit eines Kontos kann zwar durch verschiedene zusätzliche Optionen verbessert werden. Der beste Weg, sich vor Hackern zu schützen, besteht jedoch darin, so wenig Konten und Kennwörter wie möglich anzulegen. Die oben genannten Tipps sollten Ihnen dabei helfen, starke und einzigartige Kennwörter für jede Website zu erstellen, die Sie nutzen.

Wenn Sie Ihre persönlichen Daten online noch besser schützen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich die Tools, Softwarepakete und Ressourcen von McAfee anzusehen. Mit unserem WebAdvisor, dem Schutz vor Identitätsdiebstahl oder der App Mobile Security können wir Ihnen helfen, Ihre Social-Media-Konten bei Facebook, Google und Co. zu schützen.